Plasmaschneiden von C-Stählen (Baustahl)

03.10.2012 12:40 #1
bluebite
Aus Linz
3 Beiträge

Hallo!

Wir haben eine Plasmanlage von Hypertherm (HPR260) im Einsatz.
Wir überlegen nun anstatt mit Sauerstoff/Druckluft zukünftig mit Sauerstoff/Stickstoff zu schneiden.

Hat jemand Erfahrung mit der Gaskombination?
Wie wirkt sich die Gaskombination auf die Schnittqualität aus?
Sind höhere Verschleißteilkosten zu erwarten?

31.01.2013 13:49 #2
Gerhard Hoffmann - Schneidforum
Dipl.-Ing.
Aus Solingen
87 Beiträge

Hallo Hr. Radinger,
ich habe heute eine Antwort von Hypertherm Herrn Dietz erhalten, die ich Ihnen hiermit gerne poste und hoffe, dass es Ihnen weiterhilft.

Hr. Dietz schreibt Ihnen:
Das Shieldgas (nicht nur das Plasmagas) hat auch einen Einfluss auf die Schnittqualität. Man nimmt für dünnen Stahl gerne 100% Sauerstoff um den bartfreien Bereich zu vergrößern und einen noch senkrechteren Schnitt zu erzielen. Im Umkehrschluss kann man bei 100% Stickstoff einen etwas kleineren bartfreien Bereich und eine etwas schrägere Schnittkante erwarten. Man muss auch die Lichtbogenspannung erhöhen um den gleichen Brennerabsand zu erhalten.
Die Schnittoberfläche ist etwas dunkler aber die Oxydschicht ist minimiert.

Theoretisch ist die Elektrodenstandzeit verkürzt, da auf der Elektrode bei Stickstoff nur die vor schnellem Abbrand schützenden Nitride gebildet werden. Bei Luft hat man zusätzlich noch Oxyde, die zusätzlich schützen.
Bei normalen Schnitten soll hier keine nennenswerte Standzeit Reduzierung stattfinden. Werden viele Löcher geschnitten, muß man mit einer Standzeitreduzierung um ca 5% rechnen (bei 10mm Blechdicke).

Wir hoffen hiermit gedient zu haben, melden Sie sich bei weiteren Fragen bitte.
Freundliche Grüße
Paul Dietz
Technical Service
Hypertherm Europe B.V.