Plasmaschneiden von Edelstahl

18.03.2019 15:43 #1
André Piatkowski
Produktionsleiter
Aus Langenfeld
1 Beiträge
Plasmaschneiden von Edelstahl

Wir haben uns für unsere hauseigene Fertigung eine neue Plasmaschneidanlage zugelegt und haben damit große Probleme in Edelstahl runde Löcher hinzu bekommen.

Schneidquelle ist die Kjellberg 161 i neo, was können wir machen damit wir ein vernünftiges Ergebnis hinbekommen?

Beispiel 6mm Blechstärke und eine 12 mm Bohrung, geht es da überhaupt eine Runde Bohrung zum Schneiden .

Bitte um kurze Info 

29.03.2019 16:24 #2
Hendrik Pütz
Aus Homburg
1 Beiträge

Hallo Herr Piatkowski,

ich kann Ihnen zu Edelstahlschneiden nicht viel sagen.

Bei den Plasmaquellen älterer Generation war bei schwarzem Material die Regel Blechdicke x 1,5 mm = min Durchmesser für runde Bohrungen. Die neuen Plasmaquellen garantieren Blechdicke vs. Durchmesser = 1:1.

Beim Plasmaschneiden hängt die Schnittschräge stark vom Abstand des Brenners zum Blech ab. Durch Änderung der Libo-Spannung kann man näher zum Blech oder weiter weg. Ansonsten hängen nicht runde Löcher in erster Linie von der Geschwindigkeit ab. Der Strahl ist oben weiter als unten, ist also oben früher am Schnittende, als unten und dann schaltet die Stromquelle ab. Unten ist der Schnitt praktisch noch nicht fertig und somit nicht rund. Weitere Faktoren sind Anschnittfahne und Ausschnittfahne. Es macht teilweise Sinn gerade auf die Kontur zu fahren, manchmal ist es besser gerade mit Bogen anzufahren. Beim Ausfahren das Gleiche. Manchmal erzielt man die besten Schnittergebnisse ohne Ausschnittfahne, manchmal ist es besser, eine Fahne zu setzen. Aber es gibt leider keine Anleitung, die für alle Anlagen passt. Das kann von Maschine zu Maschine anders sein. Leider. Im Endeffekt heißt das probieren, probieren, probieren.

Teilweise wird auch das Argument gebracht, dass die Erdung des Tischs entscheidend ist.

Haben Sie mal kontrolliert, ob auch die Daten für Edelstahlschneiden eingespielt sind? Nicht, dass Sie mit Daten für Baustahl schneiden.

Ich würde aber auf jeden Fall dem Hersteller signalisieren, dass dieser dafür sorgen muss, dass eine gewünschte Qualität erzielt wird. Wie gesagt, 1:1 ist bei Baustahl Standard, wenn man Profi ist, geht auch weniger. Aber bei Edelstahl kann das anders sein.