Initiative im Kampf gegen den Coronavirus

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MaskUp Mitbegründer Samuel Oesterle (rechts) und Teammitglied Thorsten Herbrich (links)
MaskUp Mitbegründer Samuel Oesterle (rechts) und Teammitglied Thorsten Herbrich (links) / Bild: ARKU Maschinenbau GmbH

Das medizinische Personal in Kliniken und Seniorenheimen kämpft derzeit nicht nur gegen den Covid 19 Virus, sondern auch mit dem Mangel an Schutzausrüstungen. In dieser Phase sind Ideen, Know-how und Team Sprit gefragt. Und damit kann Samuel Oesterle, DHBW-Mechatronik Student bei ARKU, dienen. Er startete zusammen mit Freunden die Hilfsaktion »Mask-Up«, um Gesichtsschilde mithilfe von Overheadfolien und 3D-Druckern herzustellen.

Oesterle befand sich gerade im Urlaub, als der Tüftler durch seinen Bekanntenkreis darauf aufmerksam gemacht wurde, dass die Uniklinik Tübingen dringend Schutzausrüstung für den Kampf gegen den Coronavirus sucht. »Solidarisches Handeln hat für mich Priorität und so war es ganz natürlich, dass ich mich ans Werk gemacht und nach Lösungen gesucht hatte«, so Oesterle. Es dauerte nicht lang, bis er auf die Idee kam, dass man Overheadfolien für die Herstellung von Gesichtsschilden nutzen könnte. Er schaute daher nach einer passenden 3D-Datei in Open-Source Plattformen im Internet, fand allerdings keine Datei, die seine Ansprüche erfüllte. Somit entwickelte er eigenständig die MaskUp Gesichtsschilde. Nachdem die Prototypen den ersten Praxistest bestanden, baute er die Produktion auf.

Zusammen mit seiner Schwester startete er einen Aufruf im Freundes- und Bekanntenkreis sowie auf den sozialen Netzwerken, um ausreichend Overheadfolien und freiwillige Mitarbeiter zu bekommen. Gleichzeitig suchten sie nach Personen, die 3D-Drucker für diesen Einsatz zur Verfügung stellen konnten. Auch bei ARKU suchte man alle Overheadfolien zusammen und übergab diese an Oesterle.

Oesterle war schnell klar, dass man so ein Projekt nicht allein bearbeitet. So stieß auch Thorsten Herbrich, Elektroingenieur bei ARKU, zur Initiative. Das 3D-Drucken ist seine Leidenschaft. Daher konnte er von Anfang an sein Fachwissen bei der Weiterentwicklung der Gesichtsschilder einbringen. Er ist außerdem für die Kommunikation zwischen Kliniken, Seniorenheimen und Sponsoren zuständig. So widmet er seinen kompletten Urlaub dieser für ihn sehr wichtigen Initiative.

Große Unterstützung erfuhr Oesterle auch durch das Technische Gymnasium in Rastatt. Die Josef-Durler-Schule in Rastatt besitzt 3D-Drucker, mit denen ein Großteil der Gesichtsschilder hergestellt werden können. „Wir waren ehemalige Schüler und standen auch weiterhin in guten Kontakt zu den Lehrern. Kurzum, ich sendete meine Anfrage nach Unterstützung an einen meiner ehemaligen Lehrer und erhielt wenige Minuten später die sofortige Zustimmung für die Nutzung der 3D-Drucker“, so Oesterle. Auch seinem ehemaligen Lehrer konnte Oesterle so als weiteres Teammitglied gewinnen. Jeder im Team hat seine Aufgabe - von der Organisation, dem Marketing bis hin zur Produktion und Auslieferung der Gesichtsschilder.

Die Weichen waren gestellt und das MaskUp Team konnte innerhalb weniger Tage mit der Produktion der Masken starten. Binnen einer Woche wurden bereits 50 Masken an die Uniklinik in Tübingen geliefert. Aktuell stellt das Team ehrenamtlich bis zu 100 Gesichtsschilder pro Tag her. »Es liegt uns am Herzen, den Kampf gegen Covid 19 zu unterstützen und wir bedanken uns für jegliche Unterstützung, so geht auch unser Dankeschön an ARKU«, so Oesterle.

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