Kjellberg Finsterwalde feiert Jubiläum: 60 Jahre Plasma
(Kommentare: 0)
Kjellberg Finsterwalde: 60 Jahre Plasmaschneiden
Am 11.09.2019 feierte Kjellberg in Finsterwalde sein Jubiläum, zu dem mehr als 200 Gäste aus der Schneidbranche weltweit eingeladen waren.
Nachdem Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Wirtschafts- und Energieminister Brandenburg und der Bürgermeister der Stadt Finsterwalde, Jörg Gampe sowie Dr. Norbert Pietsch, Vorstand der Kjellberg Stiftung, die Festveranstaltung bei strahlendem Sonnenschein eröffneten, führte Volker Krink, Leiter Entwicklung im Hause Kjellberg, in die Historie des Plasmabrenners ein.
In einer spannend geschilderten Geschichte leitete Volker Krink die Zuhörer zu den Wurzeln des Unternehmens, das 1922 von Oscar Kjellberg gegründet wurde. Professor Manfred von Ardenne entwickelte 1959 die Idee des Plasmaschmelzschneidens – die Geburtsstunde des Plasmaschneidens und meldete Anfang der 60er Jahre den Plasmafeinstrahlbrenner zum Patent an.. Und bereits 1963 erblickte die erste industriereife Plasma Schneideinheit PA 100 mit immerhin bereits 100 kW Leistung das Licht der Welt. Darauf folgten weitere Entwicklungen im Hause Kjellberg:
- 1964 wurde der erste Feinstrahl-Plasmaschneidbrenner vorgestellt, mit dem für die damalige Zeit bereits sehr gute Schnittergebnisse, insbesondere schmale Schnittfugen in bis zu 30 mm dickem Chrom-Nickel-Stahl möglich waren.
- 1970 folgte der erste Luftplasmaschneidbrenner.
- 1986 wurde das Unterwasserplasmaschneiden entwickelt.
- 1993 wurde für eine Werft in Zusammenarbeit mit Prof. Friedrich-Wilhelm Bach von der Universität Hannover eine Sauerstoff-Plasma-Schneidausrüstung zum Fasenschneiden entwickelt.
- Ab dem Jahr 2000 folgten die HiFocus-Baureihen mit der aktuellen Neuentwicklung, dem Silent-Cut-Schneiden, welche die Lautstärke des entsprechenden Plasmaschneidprozesses reduziert.
Die Geschäftsführer Thomas Kagemann und Dr. Michael Schnick stellten im Anschluss passend zum 60. Jubiläum den jüngsten Zuwachs in der Produktfamilie der Finsterwalder Plasmaentwickler vor: Die "Q-Serie". Diese neue Plasmastromquelle bildet die Schnittstelle zur Industrie 4.0 und damit einen wichtigen Baustein in der Digitalisierung von Schneidbetrieben, erklärte Dr. Schnick.
„Das, was hier an meiner Seite steht, (...) ist das Beste was je bei Kjellberg entwickelt worden ist", eröffnete Dr. Schnick seine Laudatio. Diese neue Q-Generation sei eine völlige Neuentwicklung, die das Plasma Know How aus 60 Jahren Kjellberg Geschichte enthalte.
Gemäß Pressemeldung erlaubt die digital gesteuerte Inverterstromquelle einen optimierten Prozessablauf. Die Q kann die Schneidtechnologien Contour Cut, Contour Cut Speed und den Silent Cut umsetzen. Sie soll die beste Schnitt- und Markierqualität aller Kjellberg Plasmastromquellen besitzen und mittels der neuen Technologien Q-Mark und Q-Hole über eine verbesserte Markier- und Lochschnittqualität verfügen. Dr. Schnick hob dabei auch die Verbesserung der Schneidgeschwindigkeiten bei gleichzeitiger Verlängerung der Lebensdauer der Verschleißteile und damit das Erreichen geringerer Schnittkosten hervor. Ebenfalls bemerkenswert sei auch der modulare Aufbau der Q, der ein nachträgliches Aufrüsten der Schneidleistung gestatte und es der Q in der Plus-Variante damit ermögliche, sich an veränderte Schneidaufgaben und Materialdicken anzupassen. Die Schneidleistung in legierten und unlegierten Stählen der Q 3000 und Q 3000 plus wird mit 0,5 bis max. 80 mm (Trennschnitt) angegeben. Lochstechen bis 40 mm und empfohlener Qualitätsschnitt bis max. 60 mm Stahldicke.
Soweit die reinen Hardware-Facts zur Q 3000.
Doch das sei nicht alles, bemerkte Thomas Kagemann. Das Motto, das Kjellberg über die Q gestellt hat, lautet "Always on“, was als ein Synonym für die Industrie-4.0-Tauglichkeit gedeutet werden soll. Die Q-Serie erlaubt die Visualisierung von Maschinen-, Prozess- und Verbrauchskosten. Sie liefert konstant Daten, die jederzeit über eine Website abgerufen werden können. Eine vorbeugende Revisions- und Wartungsanalyse warnt vor möglichen Stillstandszeiten. Durch das neue Q-Desk, einer Website die auf SmartPhones und Tablet-PCs aufgerufen werden kann, erhält der Anwender in Echtzeit einen Überblick über Verbräuche und Leistungsdaten seiner Produktionsschneidanlage. Strom- und Gasverbräuche mit Historie, Prozess- und Fehleranalyse erlauben den Verantwortlichen Aussagen über Wirtschaftlichkeit und Produktion.
Thomas Kagemann betonte, dass diese neuen Funktionen der Q-Serie nicht abschließend seien, sondern diese in Zusammenarbeit mit den Kunden weiter wachsen und neue Anwendungen, weitere Analysen und Möglichkeiten erschlossen werden sollen. Das neue Smart-Cutting System biete diese Möglichkeiten, die es gemeinsam mit dem Kunden weiter zu entwickeln und anzupassen gelte, um dem Kunden den bestmöglichen Nutzen zu erschließen.
Im Vorführ- und Schulungscenter konnten die Besucher sich live von der Schnittqualität, den Möglichkeiten und der Vernetzbarkeit der Q überzeugen. Die Feier endete mit einem Rundgang durch die Fertigungs- und Produktionsstätten von Kjellberg Finsterwalde.
Eine besondere Erwähnung erfuhr der Einsatz des Unternehmens für die Stadt und die Region durch den Bürgermeister der Stadt Finsterwalde Jörg Gampe. Er machte dies vor allem am Beispiel der Nachwuchsförderung und des von Kjellberg neu errichteten Schulungszentrums fest.
(© Bild und Text: Schneidforum Consulting)
Sie finden weitere Informationen zu Kjellberg und zur Plasmastromquelle Q3000.
Und so geht es weiter: