Marktanalysen und Potenziale der Schneidindustrie:

Marktanalysen basieren auf statistischen Erhebungen und erlauben Aussagen über die Größe und das Gewicht einer Branche oder eines Industriezweiges. Sie erlauben den Bezug einer Position gegenüber Gesellschaft und Wirtschaft. Sie unterstützen einen Selbstfindungsprozess und eine Standortbestimmung des Branchenzweigs im Kreislauf der Industrie. Marktanalysen können Unternehmensleitungen bei der täglichen Entscheidungsfindung von Prozessen begleiten und sie lassen Tendenzen rechtzeitig erkennen. Daher ist das Interesse an derartigen Zahlen standesgemäss sehr hoch und genau hier liegt ihr Potenzial.
Statistische Marktanalysen bringen Licht in das Dunkel
Marketingexperten und Unternehmensleitungen benötigen Zahlen, wie der Schneidmarkt in Deutschland aussieht.
Vorteile von Marktanalysen:
- Durch gute statistische Marktzahlen können Entwicklungen abgeschätzt und Meinungen gebildet werden.
- Hilfreiche Marktanalysen können ein unschätzbares Potential im betrieblichen Alltag sein, wenn es beispielsweise um Investitionsfragen oder um Ausweitung von Kapazitäten geht.
- Unternehmensverantwortliche sind dankbar, wenn ihr Entscheidungsprozess durch Marktdaten oder Kennzahlen begleitet wird.
- Die Erstellung guter Marktanalysen ist aufwendig und umfangreich und erfordert meist ein tiefes Branchenwissen.
Verlässliche Zahlen hierzu, sind schwer zu finden, hören wir oft.
Kein Wunder, denn ...
Marktanalysen in der Schneidbranche sind nicht unkompliziert
Die Sammlung von statistischen Daten ist in der Schneidindustrie traditionell ein schweres Unterfangen. Verständlicherweise, weil viele Maschinen- und Softwarehersteller ihre Verkaufszahlen nicht veröffentlichen. Man kann die tatsächlichen verkauften Einheiten bestenfalls aus den Geschäftszahlen der Jahresberichte grob abschätzen, jedoch nicht auf Regionen oder Länder oder auf einzelnen Modelle oder Anlagengrößen herunter brechen. Will man ein aussagekräftiges Mengengerüst erstellen, das die Branche möglichst genau abbildet, ist man auf die Mithilfe der Endanwender angewiesen. Diese haben in der Regel keine Probleme damit, ihren Maschinen- und Softwarepark zu präsentieren - was meistens schon auf ihren Webseiten erfolgt.
Hinweis: Alle Angaben ohne Gewähr! Die hier vorgestellten Umfragen und Analysen können nur zur Marktorientierung benutzt werden, da sie nicht repräsentativ sind. Die Daten wurden am Deutschen Schneidkongress 2016 erhoben und beziehen sich auf die Aussagen der Teilnehmer und Besucherfirmen. Eine Marktanalyse mit signifikanter Stichprobenmenge und statistisch robustem Datenmaterial gemäß Gaußverteilung mit Angabe einer Standardabweichung können wir gegen Entgelt im Auftrag erstellen. Sprechen Sie uns an, wenn Bedarf besteht.
Wie groß ist der Markt der Schneidindustrie?
Man ist nicht selten erstaunt, wenn man erfährt, in welchen Betrieben eine vollwertige, leistungsfähige, moderne CNC-Schneidanlage ihre Aufgabe verrichtet. Es gibt nahezu kaum noch eine Branche in der man nicht fündig wird. Natürlich stehen viele Unternehmen nicht im Zuschnitt-Rampenlicht, treten am freien Markt für Zuschnitte erst gar nicht auf, da sie ausschließlich für ihren Eigenbedarf zuschneiden und so in kaum einer Statistik erscheinen. Und dennoch, auch sie gehören zur Schneidfamilie.
Deutschland ist mit einer Stahlproduktion von rund 41 bis 44 Mio. Tonnen, der größte Stahlproduzent in Europa. Der überwiegende Teil der Stahlerzeugnisse muss zugeschnitten, proportioniert werden, damit er weiter verarbeitet werden kann. Darüber hinaus macht der Zuschnitt bei Kunst- und Verbundstoffen ebenso wenig Halt, wie bei Glas, Marmor, Stein und vielen anderen Stoffen.
Schneidforum Consulting geht davon aus, dass geschätzt min. 36.000 aktive CNC-gesteuerte Schneidanlagen in Deutschland diese Arbeit verrichten. Die Zahl verteilt sich auf Plasma-, Autogen-, Laser- und Wasserstrahlschneidanlagen.
Empirisches Vorgehen der Schätzung:
Den Wert von mehr als 36.000 CNC-gesteuerten Schneidanlagen in Deutschland haben wir durch Addition der Verkaufszahlen ermittelt und durch Schätzungen. Verkaufszahlen der Hersteller liegen nicht explizit vor, sondern sie wurden aus Pressemeldungen oder Webseiten der Hersteller entnommen. Häufig präsentieren Geschäftsführer in Interviews Ihre Maschinenverkäufe, z.B. "Firma xy installiert stolz die 2.500te Schneidmaschine." Aussagen dieser Art sind uns willkommen, wir haben sie gesammelt und mit unseren Erfahrungen abgeglichen. Anschließend eine Verteilung der Verkäufe auf die Märkte vorgenommen. Häufig nennen Maschinenhersteller auch ihren Exportanteil, so dass der Rest nicht mehr kompliziert ist. So manches Unternehmen existiert gar nicht mehr am Markt, hat aber bevor es insolvent wurde noch Pressemeldungen heraus gegeben, dass es z.B. 500 Plasmaschneidanlagen in Deutschland installiert hat. Wenn man auf diesem Ohr hört und Meldungen aller Art über Jahre zusammenstellt, ergibt sich daraus ein Gesamtbild. In wie weit so manche Aussage in den Interviews überzogen ist, können wir natürlich nicht beurteilen.
Da der Maschinenmarkt in Österreich und der Schweiz rund 10% vom Deutschen Markt ausmacht, rechnen wir mit 10% Schneidanlagen in diesem Raum und landen dann im DACH-Raum bei rund aufgerundet 40.000 Schneidanlagen. Alle Angaben sind ohne Gewähr und basieren auf Schätzungen und unseren Aufzeichnungen.
Leistungsfähige, moderne CNC-gesteuerte Schneidanlage finden wir in nahezu allen Branchen der Industrie vor. Es gibt kaum noch eine Branche in der man nicht fündig wird. Sei es in der Druckindustrie, bei der Bundeswehr, beim Roten Kreuz, in der Medizintechnik, bei Leuchtenherstellern, in der Lebensmittelbranche, in Ausbildungsinstituten und Schulen, u.s.w.
- Sägen, Stanz-, Nibbel- und Drahterodieranlagen sind in dieser Schätzung noch gar nicht eingerechnet.
- Ein großer Teil der aktiven Schneidsysteme ist dabei älter als 7 Betriebsjahre und wird über kurz oder lang ausgewechselt werden.
- Die überwiegende Mehrzahl der im Einsatz befindlichen Anlagen entfällt dabei auf Plasma- und Autogenschneidsysteme, dicht gefolgt von Laser- und Wasserstrahlschneidanlagen. Dieser Umstand findet seine Ursache in der langen Lebensdauer der Systeme und der zu Beginn des CNC-Zeitalters noch wenig verbreiteten Laser- und Wasserstrahlschneidanlagen. In den 1980er und 1990er Jahren dominierten Plasma- und Brennschneidanlagen den Schneidmarkt und man findet noch heute gut erhaltene Anlagen aus dieser Zeit, die sich gegebenenfalls durch eine Modernisierung, ein Retrofitting-Paket, und neue Brennertechnik zeitgemäß anpassen ließen. Zu dieser Zeit betrugen die üblichen Laserleistungen 2 kW bis 3 kW und die Wasserstrahlschneidanlagen waren im Stahlbereich noch wenig etabliert. Dies änderte sich ab dem Jahr 2000 rasant.
- Schneidanlagen können mit einem Retrofitting-Paket sehr alt werden, 18 - 28 Jahre sind keine Seltenheit. Dies bedeutet zum Einen, dass die Hersteller derartiger Maschinen einen guten Job machen und dass Investitionen in gute Schneidanlagen eine hohe Werterhaltung besitzen.
- Die überwiegende Anzahl an Maschinen befindet sich in der Hand von Lohnschneidern, Servicecentern, Schneidabteilungen in verschiedenen Branchen wie dem Stahl-, Apparate-, Behälter-, Anlagen-, Schiffs-, Fahrzeugbau und natürlich dem Maschinenbau. Viele dieser Unternehmen arbeiten mehrschichtig und betreiben häufig ein Dutzend und mehr Schneidanlagen in ihren Werken.
Wie groß ist der Beschäftigungsmarkt der Schneidindustrie?
Als Basis dient die empirisch ermittelte Annahme, dass ca. 36.000 Schneidmaschinen aktiv in der Fertigung in Deutschland betrieben werden. Gehen wir von der Annahme aus, dass mindestens ein Maschinenbediener und ein Programmierer sowie eine Hilfskraft für das Abräumen bzw. Entgraten der Teile anfallen, so sind rund 100.000 Menschen in Schneidbetrieben von Nöten, um diese Menge an Material zuzuschneiden. Da viele Unternehmen mehrschichtig arbeiten, kann sich die Anzahl erhöhen. Im Gegenzug genügt ein Programmierer um mehrere Schneidmaschinen mit CNC-Code zu bedienen, so dass hier nur anteilig zu rechnen ist.
Darüber hinaus existiert eine Vielzahl an Zulieferanten, Maschinenbauern, Filter- und Umweltunternehmen, Softwarehäusern, Servicekräften die sich um den Bau und den Erhalt der erforderlichen Betriebsmittel kümmern.
Vorsichtig geschätzt, nehmen wir an, dass rund 100.000 Menschen unmittelbar an und mit CNC-gesteuerten Schneidanlagen in Deutschland arbeiten.
Markteinschätzung DSK 2016: Verteilung der Schneidverfahren
Am Deutschen Schneidkongress® DSK 2016 im Dortmunder Kongresszentrum der Westfalenhallen hat der Veranstalter, Schneidforum Consulting, eine Marktbefragung unter den Teilnehmern durchgeführt, an der rund ein drittel der anwesenden Betriebe anonym Auskünfte rund um das Schneiden und ihre Fertigung erteilten.
Hinweis:
Die Daten wurden von den Besuchern des Deutschen Schneidkongresses® 2016 erhoben. Die Stichprobenmenge erlaubt keine Signifikanzaussage gemäß gaußscher Normalverteilung. Die Aussagen stammen von den Teilnehmern des Schneidkongresses 2016, die Stichprobenmenge ist damit zu klein, so dass die Daten nicht repräsentativ sind. Dennoch liefert die hier in Kurzform vorgestellte Auswertung interessante Meinungen zu Entwicklungen in der Schneidbranche zum Stichtag 2016.
Die Schneidverfahren der Kongressgäste verteilten sich wie folgt auf:
- 58 % entfallen auf Plasma- und Autogenschneidanlagen,
- 15% nutzen Laserschneidanlagen und
- 9% Wasserstralschneidanlagen,
- die restlichen 19% entfallen auf sonstige, z.B. Sägen, Tafelscheren, Stanzanlagen.


Zusammensetzung der Betriebsgrößen der Teilnehmerfirmen am Deutschen Schneidkongress® 2016:
- 32 % der anwesenden Unternehmen hatten mehr als 250 Mitarbeiter
- 28 % der anwesenden Unternehmen hatten mehr als 51 - 100 Mitarbeiter
- 21 % der anwesenden Unternehmen hatten mehr als 11 - 50 Mitarbeiter
Investitionszeitspanne

Durchschnittliche Zeitspanne für einen Maschinenwechsel der Schneidanlage, den die Unternehmen am DSSk 2016 angaben:
- Über 70% der befragten Betriebe tauschen ihre Schneidmaschinen nach 9 bis 15 Jahren aus.
- Nur 4% wechseln die Anlagen alle 3 bis 5 Jahre.
- Und fast ein viertel der Schneidbetriebe der Teilnehmer am DSK2016 benötigt alle 5 bis 8 Jahre eine neue Schneidanlage.

Die Teilnehmer am Schneidkongress 2016 kamen aus folgenden Branchen
- 21 % der Teilnehmer kamen aus dem Lohnzuschnitt
- Dicht gefolgt von Stahlhandel und Maschinenbau mit jeweils 18 % und 19%
- Der Fahrzeugbau, darunter Sonderfahrzeuge mit 15 % war die vierte Gruppe am DSK 2016
- Der Stahlbau mit knapp 10% stellte die fünft größte Gruppe dar

Folgende Anarbeitungen bieten die teilnehmenden Unternehmen am DSK 2016 an:
- 11% bieten eine spanende Bearbeitung an.
- Immerhin 19% verwenden die Schweißnahtvorbereitung.
- 6% beherrschen auch die Rohrbearbeitung.
- Mit 34% ist die 2D-Blechbearbeitung führend.
- 3D-Bearbeitung entfällt auf 13%.

Wartungsverträge für Schneidmaschinen der Kongressteilnehmer DSK 2016:
- Über 70 % gaben an, einen Wartungsvertrag für ihre Schneidanlagen abgeschlossen zu haben
- Rund ein Viertel aller Befragten am DSK 2016 gaben offen zu, die Schneidanlagen ohne Wartungsvertrag zu betreiben.

Faktoren bei der Maschinenauswahl von Schneidmaschinen laut Angaben der Kongressteilnehmer DSK 2016
Die Teilnehmer am Deutschen Schneidkongress DSK 2016 gaben an, dass:
- die Qualität der Schneidanlage ist für 18 % der Hauptentscheidungsgrund
- der Preis rangiert mit 16 % auf Platz 2
- die Servicefreundlichkeit ist mit 13 % ein gewichtiger Faktor bei der Maschinenauswahl
- Maschinenleistung durch Konfiguration und Flexibilität machen jeweils 10 % in der Entscheidergunst aus.
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