Referentin Dr. Madlen Borkmann
Löst das Laserschneiden zukünftig das Plasmaschneiden ab?
Gibt es einen Markt für beide Verfahren?
Laserleistungen jenseits der 100 kW sind möglich und vereinzelt bereits in Laserschneidanwendungen zu finden Laserschneidproben von 10 Zoll Dicke sorgen für erstaunte Gesichter auf einschlägigen Messen. Die Vorteile des Lasers gegenüber Plasma wie Maßhaltigkeit, Schnittspaltbreite etc. sind bekannt. Ist das Ende von Plasma nah?
Der Autor vermag die Antwort nicht selbst zu geben. Im Rahmen des Vortrages werden auch die Nachteile des Laserschneidens mit hohen Laserleistungen beleuchtet sodass sich das Auditorium selbst eine Meinung bilden kann ob das Ende des Plasmaschneidens naht oder ob es weiterhin für das Schneiden mit Lichtbogen eine Berechtigung gibt.
Lasersägen
Warum die Stichsäge das Laserschneiden revolutionieren könnte
Der Mythos eines parallelen Laserstrahles zum Schneiden existiert nur bei James Bond. Die Lasermaterialbearbeitung setzt auf fokussierte Laserstrahlen mit Brennweiten zwischen 100 und 200 mm. Wer mit dem Smartphone eine Makroaufnahme eines dreidimensionalen Gegenstandes macht, kennt die Herausforderung diesen in der Gesamtheit scharf abzubilden. Nun sind die Brennweiten im Laserschneiden ähnlich und das Dickblechschneiden ein dreidimensionales Problem. Dementsprechend schwierig ist die scharfe Abbildung des Laserstrahles über die gesamte Schnittspalttiefe. Hier bildet das Lasersägen – ein Oszillieren des Laserstrahles in Strahlrichtung – die Möglichkeit im gesamten Bereich des Schnittspaltes scharf ab zu bilden. Durch die optimale Wahl von Frequenz und Hub kann dem Werkstück ein quasistatischer Strahl imitiert werden.
Dr. Madlen Borkmann, Fraunhofer Institut IWS, Dresden
Frau Dr. Madlen Borkmann hat Technomathematik an der Technischen Universität Dresden studiert. Bereits in ihrem Diplom ab 2009 beschäftigt sie sich mit dem Laserschneiden und hat am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden an vielfältigen Projekten durch Prozessanalyse und -modellierung, Strömungssimulationen und experimentelle Arbeiten mitgewirkt.
Ein Fokus ihrer Arbeit liegt hier auf der Schneidgasströmung beim Laserschneiden, besonders auf den Wechselwirkungen im Schnittspalt und der strömungstechnischen Auslegung von Schneidköpfen, Düsen und prozessbegleitender Strömungen.
Im Rahmen ihrer Promotion hat sie die Eigenschaften der Schneidgasströmung erstmalig detailliert analysiert und konnte so die Entstehung der Riefen auf den Schnittkanten auf die besondere Struktur der Schneidgasströmung im Schnittspalt zurückführen.
Ihre aktuellen Arbeiten befassen sich mit der Wirkungsweise und der Optimierung der dynamischen Strahloszillation beim Laserschneiden und den Herausforderungen bei hohen Materialstärken und Laserleistungen.
Madlen Borkmann hat zwei Kinder und ist verheiratet. Sie verbringt ihre Freizeit gern mit der praktischen Anwendung der Aerodynamik auf den Seen der Lausitz.
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