- Wie können die Betriebskosten beim Plasma gesenkt werden?
- Welche Kriterien beeinflussen die Verschleißteilekosten und die Lebensdauer des Schneidkopfes?
- Wie lange halten die Düsen und Elektroden, die wesentlichen Plasmaverschleißteile des Plasmacutters?
- Wie viele Starts kann man mit den Plasmaverschleißteilen erzielen?
Diese exemplarischen Fragestellungen stehen stellvertretend für eine Reihe von Unsicherheiten im täglichen Geschäft eines Lohnschneiders oder einer Schneidabteilung. Pauschale Antworten gibt es hierbei nicht, wie wir gleich zeigen werden. Sie erfahren in diesem Abschnitt, welche Parameter die Schneidkosten und damit die Wirtschaftlichkeit eines Plasmacutters beeinflussen und wie man diese optimieren kann.
Die Lebensdauer von Plasmaverschleißteilen ist nicht determiniert, sondern nimmt kontinuierlich mit zunehmender Betriebsdauer und Zündungsanzahl der Starts ab. Der Verschleiß eines Bauteils drückt sich in zunehmend schlechterer Schnittqualität, größerem Schnittspalt oder Zündproblemen des Plasmalichtbogens aus.
Üblicherweise liegen die Verschleißteilekosten pro Brenner im Einschichtbetrieb bei einem vierstelligen bis fünfstelligen Wert pro Jahr.
Damit wird deutlich, warum es besonders wichtig ist, den Verbrauch und die Leistungsfähigkeit der Plasmaverschleißteile zu überwachen und zu optimieren. Dabei stellt sich als erstes die Frage, was sind denn überhaupt Verschleißteile und was sind Ersatzteile? Zu diesem Thema haben wir hier im Schneidforum für Sie eine ausführliche Diskussion ausgearbeitet.
Die meisten Hersteller geben die Lebensdauer der Verschleißteile in einer e-Funktion-ähnlichen Grafik für jeden seiner Brennertypen gesondert an. Diese Grafik ist sehr aussagekräftig, wenn man sie richtig anwendet. Denn in der Grafik wird der Zusammenhang zwischen der Schneiddauer und der maximalen Anzahl von Starts bezogen auf den Schneidstrom deutlich.
Die typische Grafik besagt, dass je länger ein Schnitt dauert, desto weniger Plasmastarts sind möglich.
Des Weiteren sagt die Grafik, dass je höher der Schneidstrom ist und damit verbunden die Schneiddicke, desto weniger Starts sind möglich.
Die Genauigkeit einer solchen Kennlinie läßt keine absolute Aussage zu, die auf ± 10 Starts genau bestimmt werden kann. So kann niemand exakt vorher sagen, wie viele Starts eine Düse wirklich ausführen wird, sondern man gibt einen Bereich an, der eher in ± einigen Hunderten Starts liegt und nur bei optimalen Bedingungen und dem Einsatz der Originalverschleißteile des Herstellers gilt.
Beispiel: Mit einem Brenner xy gibt ein Hersteller in seiner Kennlinie für die Lebensdauer seiner Plasmaverschleißteile einen Wert von ungefähr 2.500 bis 3.000 Starts je Düse/Elektrode bei einer erwartenden Schneiddauer von 4 Sekunden an. Schneidet man mit dem gleichen Plasmabrenner Zuschnitte mit einer Dauer von beispielsweise 60 Sekunden je Teil, so sinkt die Anzahl der möglichen Starts auf 350 - 400 Starts. Wird der Strom erhöht, also das Material dicker, gilt eine andere e-Funktions-Kennlinie mit entsprechend weniger Starts.
Setzt der Bediener einen höheren Anspruch an die Schnittqualität so ist es denkbar, dass er bereits die Plasmaverschleißteile schon bei 50% oder 75% der maximal möglichen Lochstechzahlen austauscht.