Gasarten abhängig vom Plasmaschneider

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Gasarten abhängig vom Plasmaschneider

Erst mit den passenden Gasen in der richtigen Qualität sind extrem gute Plasmaschnitte möglich
Erst mit den passenden Gasen in der richtigen Qualität sind extrem gute Plasmaschnitte möglich

Die Gase für das Plasmaschneiden hängen von dem zu schneidenden Material und der eingesetzten Plasmabrennerart ab. Es gilt: Immer primär die Vorgaben und Anweisungen der Hersteller im Handbuch beachten!

  • Im Minimum bei einfachsten Anwendungen genügt Druckluft zum Plasmaschneiden.
  • Die meisten Plasmaschneider können auch alternativ mit Stickstoff betrieben werden.
  • Zu unterscheiden ist beim Plasmabrenner ob ein Eingassystem oder ein Mehrgasbrenner zum Einsatz kommen. Bei Mehrgasbrennern sind durchaus zwei und mehr verschiedene Gase im Einsatz. Ein Gas dient zum Plasmazuschnitt und das zweite Gas, meist als Sekundärgas bezeichnet übernimmt die Einschnürrung des Plasmagases und die Kühlung der Düse.

Bei Qualitäts-Feinstrahlplasmabrennern kommen in der Regel weitaus mehr Gase zum Einsatz:

  • Stickstoff / Druckluft, Sauerstoff bei Stahlzuschnitten;
  • Argon-Wasserstoff, Argon-Stickstoff bzw. Formiergase, Stickstoff für den Zuschnitt von Edelstahl.

Manche Plasmabrenner benötigen darüber hinaus noch Kühleinheiten und Kühlmittel.

Das Plasma-Umfeld kann sich schnell zu einem komplexen und leistungsfähigen System addieren, wobei das schwächste Glied in der Kette die Wirtschaftlichkeit und den Materialausstoß bestimmt.

Gasarten und Gasreinheit bei Plasmaschneidern

Einfluss der Gasqualität auf das Schnittergebnis

Grundsätzlich gilt, dass bei allen Plasmagasen und Sekundärgasen die Reinheit der Gase genügend hoch sein muss. Im Handbuch Ihres Plasmabrenners finden Sie sicherlich qualifizierte Angaben hierzu. Die Anforderungen an die Reinheit des Gases sind von Brennerhersteller zu Brennerhersteller und von Plasmabrenner zu Plasmabrenner verschieden. Daher führen wir hier grundlegende Erfahrungen an und zeigen, was es beim Gas für das Plasmaschneiden zu beachten gibt.

Gase mit zu geringer Reinheit:

  • Führen generell zu schlechteren Schnittergebnissen
  • Bewirken Startprobleme beim Zünden des Plasmalichtbogens
  • Düsenverschleiß und Elektrodenverbrauch können zunehmen
  • Schlechtere Kühlung des Plasmaschneidkopfes
  • Verstopfung der feinen Düsenkanäle in den Verschleißteilen
  • Die Lebensdauer des Plasmasystems kann sich verringern

Gasarten beim Plasmaschneiden:

Es dürfen nur die vom Hersteller des Plasmabrenners zugesagten Gase eingesetzt werden. Schneiden Sie niemals mit Sauerstoff, wenn der Brenner nicht ausdrücklich dafür zugelassen ist. Schneiden Sie niemals mit Gasen, für die Ihr Plasmabrenner keine Zulassung und keine passenden Verschleißteile besitzt, es können bei unsachgemäßer Gasverwendung erhebliche Personen- und Sachschaden entstehen. Auch wenn wir jetzt verschiedene Gasarten vorstellen, so gelten immer primär und einzig die Vorschriften Ihres Herstellers. Wenn wir Zahlen einsetzen, so gelten diese als Richtschnur, da auch diese modellabhängig sind und keine universellen Aussagen getroffen werden können.

Es ist uns ein Rätsel, auf wie vielen Webseiten Verbräuche und Drücke von Gasen für Plasmabrenner universell angegeben werden. Denn alle Angaben können sich immer nur auf ein konkretes Plasmabrennermodell und einem Einsatzzweck beziehen. Darüber hinaus gibt es Schwankungsbreiten von mehr als 100% was die Gasverbräuche angeht, je nach Hersteller. Seriöse Richtwerte, die universell gelten, sind daher nicht angebbar. Dennoch versuchen wir hier eine groben Überblick zu schaffen.

Druckluft: Am häufigsten werden Plasmaschneider mit Druckluft betrieben. Der übliche Druck beträgt je nach Modell 4-6 bar. Je nach Brennertyp werden ca. 120 - 160 l/min benötigt. Druckluft eignet sich als universelles Plasmagas für viele Anwendungen. Schneiden von Stählen vieler Güten ist möglich. Auch Edelstahl kann damit geschnitten werden, wenn gleich auch die Schnittkanten schwarz verzundert mit starkem Grat behaftete sind. Die Filterung der Druckluft über einen Mikropartikelfilter ist zu empfehlen. Außerdem sollte ein Ölabscheider vorgeschaltet sein, denn die Druckluft muss trocken und ölfrei sein. Der Schnittwinkelfehler ist relativ hoch, höher als dies beim Einsatz von Sauerstoff der Fall ist.

Sauerstoff sollte eine Reinheit von min. 2.5 besitzen, also 99,5% erforderlich. Je reiner der Sauerstoff, desto besser die Schnittqualität und die Standzeiten der Verschleißteile. Schauen Sie im Handbuch Ihres Herstellers nach, was dieser verlangt. Der Gasdruck für Schneidsauerstoff liegt je nach Brenner von 6 bis 8,5 bar. Der Sauerstoffverbrauch schwankt je nach Modell gewaltig, auch um mehr als 100% bei einigen Modellen. Dies ist dem Konzept des Plasmamodells geschuldet und stellt keinen Nachteil dar, sondern einfach eine andere Art und Weise der Auslegung mit anderen Eigenschaften. Mit Sauerstoff werden oyxidfrei kohlenstoffhaltige Baustähle geschnitten, die sich im Anschluß auch porenfrei verschweißen lassen. Die Schnittkanten weisen deutlich weniger Grat auf als beim Druckluft- oder Stickstoffplasmazuschnitt. Die Schnittgeschwindigkeit beim Einsatz von Sauerstoff steigt um ca. 10 bis 15 % gegenüber Druckluft an. Der Schnittwinkelfehler ist beim Einsatz von Sauerstoff beim Zuschnitt von Baustählen sehr gering. Sauerstoff als Plasmagas eignet sich nicht für das Zuschneiden von Edelstahl.

Stickstoff eignet sich als universelles Gas. Damit lassen sich viele Metalle schneiden. Es wird besonders beim Zuschnitt von Aluminium bevorzugt eingesetzt und kann auch beim Zuschnitt von Edelstahl bessere Schnittqualitäten vorweisen als beim Einsatz von Druckluft. Die Schnittdaten liegen ähnlich, wie beim Drucklufteinsatz. Die Schnittkanten beim Schneiden von Edelstahl sind ebenso schwarz, verzundert und mit Grat behaftet. Stickstoff wird bei modernen Qualitätsbrennern, ebenso wie Druckluft, dies ist modellabhängig, als Sekundärgas verwendet. Der Schnittwinkelfehler ist ähnlich, wie beim Druckluftschneiden relativ hoch.

Argon, Argon im Kombination mit Wasserstoff, Formiergas: Sind die idealen Plasmagase beim Zuschnitt von Edelstahl. Je nach Materialdicke wird eine Kombination aus z.B. 5% Argon oder 10% Argon mit Wasserstoff eingesetzt. Diese Mischgase werden als Formiergas in Flaschen oder Bündeln betriebsfertig angeboten. Die Schnittkanten bei Edelstahl sehen sehr gut aus, sind glatt und meist metallisch glänzend. Sie besitzen sehr wenig bis keinen Grat. Der Schnittwinkelfehler ist dabei meistens ein wenig schlechter, als dies beim Einsatz von Sauerstoff beim Baustahl der Fall ist.

Wasser H2O: Bestimmte Brenner setzen beim Schneiden von Edelstahl und Aluminium Wasser als Sekundärgas ein. Dabei entstehen metallisch saubere Kanten, wenig Grat und die Schnittwinkelfehler sind noch ein wenig geringer bis gleich, gegenüber dem Einsatz mit Formiergas.

Fazit:

Druckluft und Stickstoff sind im Makrt die häufigsten benutzten und universellen Kompromiss-Gase, mit denen sich eine Vielzahl von Metallen schneiden lassen. Richtig gut werden die Schnitte erst dann, wenn das zur Schneidaufgabe passende Gasgemisch eingesetzt wird.

Der Einsatz eines anderen Gases erfordert natürlich auch den Einsatz bestimmter Verschleißteile und die Zulassung durch den Hersteller. Viele Plasmabrenner sind nicht für den Einsatz von Mehrgastechnik und verschiedenen Gassorten konzipiert.

Will man das Maximum an Schnittqualität beim Plasmabrennen heraus holen, ist man gut beraten, den passenden Plasmabrenner bereits im Vorfeld ausgesucht zu haben.

Auswahltipps und Kaufkriterien für Plasmaschneider

Welche Gase werden häufig zum Plasmaschneiden eingesetzt?

Die Gase unterscheiden sich je nach Plasmastromquelle und sind davon abhängig, was man schneiden will:

Handgeführte Plasmabrenner:

  • Druckluft
  • Stickstoff
  • Manche Modelle besitzen einen integrierten Kompressor
  • Die Gasdrücke für manuelle Handgeräte liegen eher niedrig im Bereich um 4 - 6 bar und benötigen je nach Modell um die 120 l/min bis auch über 200 l/min an Druckluft

Automatisierbare CNC-Maschinenstromquellen:

Die Gasart ist mitentscheidend über den optimalen Schnitt!

  • Sauerstoff bei Baustahl
  • Zusätzlich Stickstoff als Sekundärgas bei Mehrgasbrennern / Feinstrahlplasmabrenner
  • oder auch Druckluft, dass je nach Modell als Sekundärgas bei Mehrgasbrennern eingesetzt wird
  • Argon/Wasserstoff-Gemisch für Edelstahl
  • Stickstoff als Plasmagas bei Aluminium und Edelstahl
  • Formiergas mit 5 % oder 10 % für dünnen Edelstahl
  • Übliche Gasdrücke um 8 bar bis 11 bar

Die verschiedenen Gasarten erzeugen unterschiedliche Schnittergebnisse bei verschiedenen Metallen.

    Alle einsetzbaren Gasarten hängen von der Gasmischkonsole der Plasmabrennerart ab und sind modellabhängig. Sie dürfen NIEMALS ohne Erlaubnis des Herstellers beliebig gewechselt werden - Explosionsgefahr, Brandgefahr. Daher immer Handbuch des Plasmabrenners zurate ziehen!

      Plasmaschneiden mit Druckluft

      Druckluft eignet sich bei Eingasbrennern als Plasmagas hervorragend. Es dient sowohl als Schneidgas (Plasmagas) als auch zur Kühlung des Brennerkörpers. Auch maschinentaugliche, automatisierte Plasmastromquellen können, je nach Modell mit Druckluft betrieben werden. Für handgeführte Plasmabrenner ist Druckluft das Mittel der ersten Wahl.

      Die Schnittqualität beim Einsatz von Druckluft bei Eingasbrennern gilt als guter Kompromiss.

      Anforderungen an die Druckluft:

      • Druckluftkompressor oder Flaschenbündel
      • Erzeugung des erforderlichen Luftdrucks, je nach Modell 4 bis 8 bar
      • Staub- und fettfreie Druckluft, ein Mikrofilter ist erforderlich
      • Der Druckbehälter sollte groß genug sein. Je nach Modell werden 120 l/min bis zu 200 l/min und bei manchen Modellen auch darüber hinaus, eingesetzt. Sie sollten keine anderen Druckluftverbraucher beim Parallelbetrieb des Plasmabrenners anschließen, um Druckluftschwankungen zu vermeiden, die zu Problemen beim Einstechen oder bei der Schnittqualität führen können.  

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